Schlager
Nik P.: "Hab gemerkt, ich kann so nicht mehr"
Am Freitag ist sein neues Album "Seelenrausch" erschienen. Mit "Heute" sprach Nik P. über Erfolgsdruck, John Lennon und die Liebe.
Musik ist ja bekanntlich Balsam für die Seele. Und für dieses sorgt ab sofort Nik P., der mit der Hilfe der 14 Songs seines neuen Albums einen regelrechten "Seelenrausch" bei uns auslösen möchte. Der Kärntner will seinen Beitrag dazu leisten, das bewusste (Er)leben wieder in unser aller Leben zurückzuholen –und das in all seinen Facetten: "Ich will im Schlager sagen, was ich denke, was ich spüre - und das möchte auch mein Publikum."
"Ich lasse meiner Seele freien Lauf"
Von zutiefst zweifelnd bis gnadenlos optimistisch. Mal inspirierend nachdenklich, mal animierend leichtfüßig. Ohne als Weltverbesserer, sondern als Mensch in Erscheinung treten zu wollen, der sich seiner Verantwortung bewusst ist. Wer seinen neuen Tönen lauscht, erhält ohne Umschweife einen Einblick in die Seele dieses facettenreichen Singer-Songwriters. Wie sein großes Vorbild John Lennon schafft es Nik scheinbar mühelos, Gefühle in Musik zu verpacken.
"Ich möchte authentisch sein, daher lasse ich in meinen Liedern auch meiner Seele freien Lauf", erzählt Nik bei seinem Besuch in der "Heute"-Redaktion. Dabei macht er auch vor ernsten Themen nicht Halt, was Lieder wie "Wer teilt die Farben aus", "Der Clochard" oder "Manche sterben jung" beweisen.
"Das Leben selbst hat ja auch so viele Facetten, da gibt's nicht nur die heile Welt. Und ich habe gemerkt, dass meine Fans auch gerade nach jenen Songs verlangen, die nicht so üblich für den Schlager sind, die eine Botschaft beinhalten, die etwas schwerer ist. Das zeigt mir, dass man auch dem Schlager-Fan viel mehr zumuten kann, als viele glauben", ist Nik überzeugt
Knapp am Burnout vorbeigeschrammt
Vier Jahre sind seit seinem letzten Album vergangen. Eine Auszeit, die nach 18 Alben in 20 Jahren (zwischen 1997 und 2017) auch dringend notwendig war, wie uns Nik offen erzählt. Der Sänger war knapp am Burnout. "Ich habe gemerkt, ich kann so nicht mehr. Ich habe das Gefühl gehabt, es beginnt die Fließbandarbeit, das darf nicht sein, deshalb habe ich zurückgeschaltet."
Mit dem Produzenten Henning Verlage (Unheilig) fand der 59-Jährige seine Leichtigkeit wieder, "diese Unbekümmertheit, mich hinzusetzen und etwas zu schreiben, ohne den Druck einer Plattenfirma hinter mir zu spüren. Ich bin froh, dass ich mir diese Auszeit genommen hab. Ohne diese wäre das Album sicherlich nicht so geworden, wie es geworden ist."
Niks neue Songs sind so vielseitig, wie das Leben selbst. Seine Lyrics und Melodien sind Statements und offenbaren all das, was ihn im tiefsten Inneren seines Herzens bewegt. "Ich liebe es, über die Liebe zu singen. Sie ist das zentrale Thema unseres Lebens, sie bestimmt, ob es uns gut oder schlecht geht", erzählt der gebürtige Kärntner - und man merkt gleich: Es geht ihm wieder sehr gut. Seit vier Jahren ist er mit seiner Karin glücklich, das hört man auch in Songs wie "Deine Art" oder "Seite an Seite": "Ich singe aus meiner Gefühlswelt, das kommt von tief drin und ich habe versucht, alle Facetten dieses 'Seelenrauschs' stattfinden zu lassen."
Wer sich übrigens von Nik P. live berauschen lassen möchte, der kann das hier machen:
31. Juli: Messehalle Klagenfurt
23. Oktober: "Nik P. Symphonic" im großen Festspielhaus in Salzburg
13. November: "Schlagernacht des Jahres" in der Wiener Stadthalle mit u.a. Melissa Naschenweng, Ross Anthony